Montag, 30. Juli 2012

Cecilia und ihre Freunde

Als moderne Au Pair Mama verfüge ich über einen Facebook Account. Ich bin zwar davon überzeugt, dass Facebook Teufelszeug ist, aber ich muss zugeben, dass es praktisch ist, um mit der heutigen Jugend, aka vergangene und gegenwärtige Au Pairs, in Kontakt zu bleiben.

Cecilia schickte Sina und mir letzte Woche eine Freundschaftsanfrage, die ich gerne annahm. Auch wenn sich meine Französisch-Kenntnisse auf "merde" und "voulez vous couche avec moi" beschränken, sagen Bilder ja bekanntlich sowieso mehr als tausend Worte, also sah ich mich gleich mal auf ihrem Profil um.

Das erste, was mir ins Auge fiel, war die Anzahl ihrer Facebook-Freunde. Der illustre Kreis beinhaltet fast *trommelwirbel* 2000 Freunde (nein, ich hab mich wirklich nicht um eine Null vertan). Wow. Macht das Mädel neben Facebook noch was anderes? Ich fühl mich alt.

Die zweite Überraschung: natürlich wirke ich in der Liste deplaziert, weil ich den Altersdurchschnitt radikal nach oben treibe (ich fühl mich noch älter), aber es gibt noch einen Grund, warum Sina und ich dort auffallen. Von 2000 Freunden sind wir die einzigen mit weisser Hautfarbe. Das bedeutet ja, dass Cecilia, obwohl sie seit über einem Jahr in Lausanne lebt, und offensichtlich bei der Auswahl ihre FB-"Freunde" nicht allzu wählerisch ist, keinen "Wurzel-Schweizer" (um mal einen Frl Krise Begriff grosszügig abzuwandeln) gut genug kennengelernt hat, um einen in ihre Freundesliste aufzunehmen.

Spannend. Da öffnet sich mir eine ganz neue, fremde Welt.

Noch fünfmal schlafen, dann kommt sie. Ich freue mich, bin neugierig und, ich gebs zu, auch etwas nervös. Aber es wird ganz bestimmt gut.

Das heisst, solange sie nicht auf die Idee kommt, eine kleine Party bei uns zu veranstalten. Nur so für die engsten Freunde...

Montag, 23. Juli 2012

Wie finde ich uns ein Au Pair?

Nachdem bei uns Routine und Ruhe eingekehrt ist, kann ich mich hier allgemeineren Fragen zuwenden, wie zum Beispiel der Frage, nach welchen Kriterien wir eigentlich unsere Au Pairs ausgewählt haben. Ich wurde das bereits mehrfach im Bekanntenkreis gefragt, und auch Sina wollte letzte Woche wissen, ob uns das Herkunftsland zum Beispiel egal gewesen war (war es nicht, aber dazu gleich mehr).

Vorneweg ein Disclaimer: vieles, was ich gleich schreiben werde, sind Vorurteile, beziehungsweise Stereotypen. Es gibt sicher ganz viele Au Pairs, bei denen meine Annahmen nicht zutreffen. Aber egal wie liberal und aufgeschlossen wir zu sein glauben, ich bin überzeugt, dass jeder von uns Mechanismen in uns trägt, die bei der Bewertung von anderen Menschen greifen. Wenn hinter uns nachts auf der Strasse ein Mann herläuft, fühlen wir uns unwohler als wenn es ein junges Mädchen ist. Wir wissen nichts über die reale Person hinter uns, sondern benutzen ein Vorurteil (dass alle Männer nachts gefährliche Axtmörder sind).

Es ist ein Balanceakt. Wir möchten, dass die Kinder (und wir) andere Menschen, andere Kulturen, andere Sichtweisen kennenlernen, aber genau wie in einer Ehe oder in einer WG ist das Zusammenleben am friedlichsten, wenn gewisse Grundansichten über die Welt im allgemeinen und die Ordnung im besonderen übereinstimmen.

Also, los gehts:

- wir suchen nicht nach einem Jungen

Gleich hier prallte meine ach so grosse Aufgeschlossenheit mit meiner mütterlichen Wahrnehmung zusammen. Ich finds absolut gut und richtig, dass es Au Pair Jungs gibt. Ich denke, besonders für Kinder, die ohne Vater aufwachsen, ist das eine wunderbare Möglichkeit, ein gutes männliches Vorbild zu erleben.

Aber... Ich glaube nicht, dass alle Erzieher/Lehrer/Au Pair Jungs pädophil sind. Aber wie würde ich damit umgehen, wenn meine süsse kleine Tochter mit ihm kuscheln will? Ich stelle mir das schwierig vor.

Zweitens, wir leben recht eng aufeinander, wir teilen das Bad, wir treffen morgens im Flur aufeinander, wir sitzen abends gemeinsam im Wohnzimmer, wie das halt so ist in einer Familie. Und als ich mir vorstellte, dass da ein junger, erstmal fremder Mann unsere Wohnung teilen wird. Mit mir. Ein Mann, der nicht mein Mann ist... nee, sorry, das kann ich nicht. Was mach ich mit dem? Was rede ich mit ihm?

Drittens, auch wenn der Fokus auf der Kinderbetreuung liegt, wünschen wir uns natürlich, dass das Au Pair nach dem Kochen die Küche wieder auf Vordermann bringt, und generell hinter sich aufräumt. Auch hier hab ich das Vorurteil, dass Mädchen ordentlicher sind als Jungs, was bei Lichte betrachtet wirklich komisch ist, denn der Beste Ehemann ist VIEL ordentlicher als ich.


- wir suchen nach einem Mädchen aus dem westlichen/christlichen Kulturkreis

Auch wenn ich es faszinierend gefunden hätte, jemanden "von ganz weit weg" bei uns aufzunehmen, und wir von uns denken, keine Vorurteile Richtung Religion etc zu haben, schliesslich sind wir Atheisten, stellten sich bei näherer Betrachtung doch gewisse Fragen. Wie würde zum Beispiel ein verschleiertes Mädchen auf den lebensgrossen weiblichen Akt in unserem Wohnzimmer reagieren? Oder was sagt sie dazu, dass Schweinefleisch in irgendeiner Ausprägung bei uns zum festen Speiseplan gehört?

Übrigens, ein christlich-fundamentalistisches Au Pair käme für mich genauso nicht in Frage, denn was sage ich, wenn sie den Kinder von der Hölle und dem Teufel erzählt?

- sie sollte kleinere Geschwister haben

Ich bin mir sicher, dass alle Au Pairs unterschätzen, wie anstrengend es sein kann, Tag für Tag auf Kinder aufzupassen. Jeden Tag früh aufstehen zu müssen, egal ob man Kopfweh hat oder spät ins Bett gegangen ist. Geduldig und gelassen zu bleiben, auch wenn der Junior einen schlechten Tag, ach was, eine schlechte Woche hat. Ich denke aber, Au Pairs mit (wesentlich) jüngeren Geschwistern verfügen aber schon über eine ganz gute Idee, auf was sie sich einlassen, und kommen mit den Anforderungen dann auch besser klar. (Auch hier wieder ein Vorurteil, dass nämlich Eltern von älteren Schwestern viel eher erwarten, sich um die jüngeren Geschwister zu kümmern, als dass sie das von älteren Brüdern tun).

Dieses Argument ist übrigens auch der Grund, warum wir China als mögliches Herkunftsland ausgeschlossen haben. Ich glaube, dass durch die Einkindpolitik der Nachwuchs von den Eltern und Grosseltern hoffnungslos verwöhnt wird und die Möglichkeit sehr gross ist, dass man sich keine Hilfe, sondern ein weiteres Kind ins Haus holt.

- sie sollte zwischen 20 und 25 Jahre alt sein

Wie im vorigen Punkt geht es hier um Verantwortung und Belastbarkeit, wobei wir ja an Sina gesehen haben, dass auch eine Neunzehnjährige sehr reif sein kann. Hier muss man wirklich von Fall zu Fall entscheiden. Übrigens, die Alters-Obergrenze finde ich auch wichtig, wenn sich jemand mit 29 als Au Pair bewirbt, frage ich mich schon, warum der/diejenige sein Leben bis dahin nicht auf die Reihe gekriegt hat...

- sie sollte bereits Deutsch können.

Dieser Punkt hat für mich durch unsere Au Pair Erfahrung absolut an Bedeutung gewonnen. Wenn ihr Deutsch nicht so besonders ist, dann sollte dafür ihr Englisch um so besser sein. Zum einen, ich habe ja in der Auswahlphase nur Emails oder Skype, um jemanden zu beurteilen. Wenn die Verständigungsschwierigkeiten so gross sind, dass kein Gespräch zustande kommen kann, wie soll das gehen?

Zum anderen ist es selbst für jemanden wie Sina, die Deutsch im Abitur gehabt hat, in den ersten Wochen schwer. Es gibt so viele Worte, die in keiner Schule gelehrt werden ("kuscheln", "Mülltonne", "Cashew-Allergie"), wenn man da keine Basis hat, um darauf aufzubauen... schwierig. Wie einsam muss sich das Mädchen fühlen, wenn sie am Abendbrottisch kein Wort der Unterhaltung versteht? Dann ist sie wirklich kein Familienmitglied, sondern nur eine Angestellte.


Interessanterweise erfüllt unser Probe-Aupair drei der vier Punkte nicht :-). Ich bin schon sehr gespannt, wie die beiden Wochen mit ihr werden. Es ist jedenfalls für uns eine wunderbare Gelegenheit, ein paar unserer Vorurteile zu konfrontieren und vielleicht sogar loszuwerden!

Donnerstag, 19. Juli 2012

Abgeschoben

Der heutige Eintrag hat nur indirekt was mit dem Aupair-Thema zu tun. Warum braucht eine Familie ein Au Pair? Meistens, weil beide Elternteile arbeiten wollen. Und vielleicht nicht nur "arbeiten", sondern sogar, oh Schreck, Karriere machen möchten?

Ich arbeite bei einem grossen amerikanischen Unternehmen, das in Deutschland viele Standorte hat. Und obwohl Diversity ein festgeschriebenes und hehres Ziel der Unternehmensführung auch hier in Deutschland ist, so sieht es zumindest an unserem Standort mit der praktischen Anwendung eher mau aus. Versteht mich nicht falsch, es arbeiten eine ganze Anzahl Frauen dort, und es wird auch eifrig um weibliche Studenten geworben. Nur spiegelt unser Management den deutschen Frauen-Durchschnitt in den Vorstandsetagen sehr gut wieder. Es gibt genau eine Managerin bei uns.

Immerhin ist die Zahl der in Vollzeit arbeitenden Mütter um 100% gewachsen, eine Kollegin ist nämlich gerade aus Finnland zurückgekehrt.

In Amerika ist die Situation völlig anders, wie mir gestern wieder mal vor Augen geführt wurde. In einem Meeting lernte ich zwei Amerikanerinnen kennen, beide in Top Management Positionen, beide Mütter.

Am Ende, als sie sich bereits verabschiedet hatten, saßen der Rest der Anwesenden noch zusammen und diskutierten die Situation von arbeitenden Müttern. Und was sagt da eine der Studentinnen?

"Kleine Kinder, die mit grad mal einem Jahr noch an der Flasche hängen, die werden dann abgeschoben in die Kinderkrippe..."

Und nein, ich bin nicht explodiert.

Ich habe sie ganz cool angelächelt und gesagt: "Weisst Du, arbeitende Mütter hören das Wort 'abgeschoben' in diesem Zusammenhang gar nicht gern."

Deutschland, Du hast noch einen weiten Weg vor Dir.

Dienstag, 17. Juli 2012

Cecilia

Unsere Ferienbetreuungssorgen scheinen sich tatsächlich in Wohlgefallen aufgelöst zu haben. Cecilia wird Anfang August zu uns kommen und für zwei Wochen als "Au Pair auf Probe" bei uns leben. Sie kommt ursprünglich aus Ghana, hat aber Schweizer Pass und lebt in Lausanne. Sie sieht richtig niedlich aus mit ihren  süßen sechzehn Jahren. Die Kinder und Sina freuen sich schon wie die Schneekönige auf sie, Töchterchen wollte gleich wissen, ob das unser nächstes Au Pair wird. Schaun mer mal. Dafür müsste sie erstmal 18 werden.

Auf jeden Fall bleibt unser Leben spannend und das Blogfutter geht nicht aus.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Ferienbetreuung

Schul- und Kindergartenferien sind etwas wunderschönes - aus Kindersicht. Für Eltern sind sie nur dann schön, wenn deren Urlaub auf die gleiche Zeit fällt. Wenn nicht, ja, dann ist guter Rat teuer.

Unser Wohnort ist sehr stolz darauf, dass sie Ferienprogramm für Schulkinder anbieten. Das klingt ja erstmal wunderschön, aber bei näherer Besichtigung stellt sich Ernüchterung ein. Es werden verschiedene Events angeboten, für die man die Kinder anmelden kann. Das reicht vom Besuch eines Hundeplatzes bis zum Besuch der örtlichen Kläranlage. Natürlich sind Teilnahmezahlen begrenzt, und gewisse Aktivitäten haben auch eine Alterseinschränkung. Auch die Uhrzeiten sind immer verschieden, meistens handelt es sich um 2-3 Stunden am Vormittag.

Das ist - wieder mal - aus Kindersicht bestimmt ganz toll, für die Eltern nur eingeschränkt so, denn man muss  natürlich noch die Zeit finden, sie wegbringen und abzuholen. Und die drängende Frage bleibt: was macht man an den Nachmittagen bzw. den Tagen, wo es kein Programm gibt?

Nun ist Töchterchen verständig und vernünftig genug, sich auch ganz gut mal allein beschäftigen zu können, aber was machen wir mit Junior? Der ist zwar ausserordentlich niedlich, aber "verständig" und "vernünftig" wären jetzt nicht unbedingt die Adjektive, mit denen ich ihn beschreiben würde.

Natürlich höre ich Euch jetzt rufen: stell Dich nicht so an! Ihr habt doch Sina! Was sollen die anderen Eltern da sagen!

Ihr habt ja recht. Nur gibt es leider eine verflixte Woche, in der Sina schon ins heimische Tschechien geflohen  gereist ist und wir noch keinen Urlaub haben. Und ausgerechnet in dieser Woche haben sich alle anderen Optionen wie Omas, Tante usw in Luft aufgelöst.

Aber vielleicht löst sich unser Problem fast von selbst. Der Beste Ehemann erhielt nämlich letzte Woche eine Anfrage eines Kollegen, der eine sechzehnjährige Schweizerin kennt, die gerne Au Pair werden möchte. Nun ist sie mit sechzehn noch zu jung, als Nicht-EU-Bürger dürfte sie in Deutschland sowieso erst ab 18 Au Pair werden. Mal ganz davon abgesehen, dass es neben der legalen Frage noch ganz andere Probleme bei so einem jungen Mädchen geben dürfte, wenn sie Monate oder gar ein ganzes Jahr ins Ausland geht. Aber weil der Beste Ehemann eben der Beste ist, kam er auf die geniale Lösung, sie zu fragen, ob sie nicht für zwei Wochen zu uns kommen möchte. Die erste Woche gemeinsam mit Sina, um zu sehen, wie das alles funktioniert, die zweite Woche dann "allein" mit den Kids und mir. Damit kann sie mal ins Au-Pairing reinschnuppern, verdient noch ein Taschengeld und wir haben unser Betreuungsproblem gelöst. Wäre das nicht wunderbar?

Demnächst wollen wir mal skypen, also drückt uns die Daumen, dass wir uns sympathisch sind! Sina freut sich jedenfalls schon riesig auf eine "kleine" Schwester.

PS: Falls hier Familien ohne Au Pair mitlesen: wie macht Ihr das mit der Ferienbetreuung? Das ist mir wirklich schleierhaft.

Dienstag, 10. Juli 2012

Vor- und Nachteil eines Home Office

Als wir vor einem Jahr an den Bodensee zogen, konnte ich meinen Arbeitgeber davon überzeugen, dass ich die Datenbanken unserer Kunden genauso gut auch von daheim betreuen kann. Seitdem verfüge ich über ein häusliches Arbeitszimmer, wie es das Finanzamt so schön nennt.

Meistens bin ich mir bewusst, welch luxuriöses Leben ich hier führe. Ich sehe meine Kinder nicht nur morgens und abends, ich kann jederzeit Handwerker oder Pakete in Empfang nehmen, wichtige Arzt- oder Friseurtermine lassen sich flexibel planen. Und wenn ich Kollegen sehen möchte, muss ich nur anderthalb Stunden fahren, so dass ich nicht vereinsame.

Aber es gibt auch Nachteile.

Während ich diese Zeilen schreibe, steht neben mir ein Glas Latte Macchiato. Zumindest steht das auf dem Glas drauf. Drin ist Espresso. Und Hafermilch.

Sina hat (mal wieder) die ganze (Kuh-)Milch ausgetrunken - das Mädel hat einen Milchverbrauch, da kommt man mit dem Nachschub nicht hinterher. Und im Gegensatz zu meiner Arbeitsstelle gibt es hier leider keinen Hausmeister, den ich mal kurz zum Milchkaufen losschicken kann.

Hafermilch. Schluchz.

Dienstag, 3. Juli 2012

Wie ersetzt man Paprikapulver?

Heute gibts wieder mal was zum Schmunzeln, aus der Rubrik Kochen. Vorher möchte ich noch einen Disclaimer voranschicken, dass Sina sich wirklich Mühe gibt und ich mir auch bewusst bin, was für einen Luxus ich geniesse, dass ich mich mittags an den gedeckten Tisch setzen kann. Aber ihr passiert halt doch das eine oder andere Malheur...

Ich sitze in meinem Arbeitszimmer und mein Magen knurrt. Kein Wunder, umschmeicheln doch schon seit Stunden leckere Gulasch-Düfte meine Nase. Endlich, die Kinder kommen, jetzt gibts Essen!

Ich verteile grosszügig Gulasch auf die Teller, das lieben wir nämlich alle. Töchterchen nimmt einen Bissen und schreit sofort: "Scharf!" Nun reagiert ihr zarter Kindergaumen auch auf millionstel Gramm Pfeffer, drum ist meine erste Reaktion erstmal: "dann nimm etwas mehr Reis, so schlimm ist es bestimmt nicht."

Und dann nehme ich meinen ersten Bissen. Und Tränen steigen mir in die Augen. Das brennt!

Sina ist das gleich wieder total peinlich. Die Kinder jammern, sie haben Hunger. Das können sie ja wirklich nicht essen. Aber sie haben auch nix gegen Reis ohne alles. Ich esse tapfer meinen Gulaschteller auf, einmal, weil ich ganz gern auch mal scharf esse und das wegen der Kids viel zu selten kriege, zum andern, um Sina zu trösten. Aber es ist wirklich höllisch scharf, echt an der Schmerzgrenze. Warum nur?

Wir gehen das Rezept durch. Sina schwört Stein und Bein, dass sie sich an alles gehalten hat. Ich frage "Hast Du auch nicht Paprikapulver mit Cayenne-Pfeffer verwechselt?" und zeige ihr das Cayenne-Glas, das die gleiche Form hat. Sie schüttelt den Kopf. Wir wundern uns. Und dann...

"Da war nicht mehr genug Paprikapulver, dann hab ich halt das andere genommen."

"Welches andere?"

Sie zeigt auf mein Gewürzregal. Zwischen Basilikum, Oregano und Thymian sehe ich.... Chiliflocken.

"Ääääääh... wieviel hast Du denn davon genommen?"

"Wie im Rezept steht. Zwei gehäufte Esslöffel."