Dienstag, 12. März 2013

Kein Au Pair in Amerika?

Trotz einiger Problemchen als Au Pair Familie betrachte ich das Experiment Au Pair für uns als sehr gelungen. Beide Au Pairs sind sehr liebe, verantwortungsvolle Mädchen, zu denen wir noch lange Kontakt haben werden.

Warum wollen wir dann in Amerika ohne Au Pair auskommen?

Es sind vor allem zwei Gründe. Zum einen ist es in Amerika eine wesentlich teurere Angelegenheit als in Deutschland. Hier, denke ich mal, ist das grösste Hindernis für Familien der Platz, denn Wohnraum ist teuer und ein zusätzliches Zimmer steht meist nur in Häusern zur Verfügung, Wohnungen sind oft einfach zu klein. Dagegen sind die restlichen monatlichen Kosten für ein Au Pair im Vergleich zu Tagesmutter oder Ganztageskindergarten eher niedrig. Und die Agentur-Gebühren kann man auch sparen, wenn man eine Internetseite wie Aupair-World benutzt.

In den USA ist letzteres schon mal nicht möglich, jedenfalls nicht legal. Ein Au Pair muss dort über eine von insgesamt 14 zugelassen Agenturen vermittelt werden. Und wie das so ist bei wenig Konkurrenz, können die Agenturen dort hanebüchene Vermittlungsgebühren von 6000 bis 8000 Dollar verlangen. Jedes Jahr, versteht sich. Zusätzlich erhält das Au Pair ein Taschengeld von 195,75 Dollar pro Woche. Wenn man bedenkt, dass ein Ganztagskrippenplatz um die 500 Dollar pro Monat kostet (je nach Gegend, Ausstattung usw kann das natürlich extrem abweichen), dann rechnet sich ein Au Pair für zwei Kinder nicht wirklich.

Der zweite Grund ist ein emotionaler. Im besten Falle, so wie bei uns, wächst das Au Pair in die Gastfamilie hinein und wird ein echtes, geliebtes, Familienmitglied. Ich habe meine Kinder noch nie so herzzereißend weinen hören wie damals, als unser erstes Au Pair uns verließ. Selbst ein Jahr später fragen sie immer wieder nach ihr und möchten sie wiedersehen. An den Abschied von Sina mag ich noch gar nicht denken... Jedenfalls sind der Beste Ehemann und ich übereingekommen, dass wir unseren Kindern nicht noch eine solche Trennung zumuten wollen. Ich frage mich, was sie aus diesen Trennungen mitnehmen. Im schlimmsten Falle lernen sie, dass man einen geliebten Menschen ja doch immer wieder verliert.

Also wollen wir die Betreuung in USA mit Schule, Kindergarten und Babysitter abdecken. Mal schauen, ob uns das so gelingt oder ob wir da zu blauäugig sind. Ich sage nur: drei Monate Sommerferien!




1 Kommentar:

  1. Hui, das sind ja Neuigkeiten. Das scheint Stoff für weitere Bloggerei zu geben ... Alles Gute wünsche ich!

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