Montag, 2. April 2012

Die schreckliche deutsche Sprache

Sinas* Sprachkenntnisse verbessern sich rasend schnell. Das ist natürlich sehr erfreulich, führt aber auch dazu, dass ich jetzt mehrmals täglich meine Mutter, Deutschlehrerin ihres Zeichens, anrufe, um mir die Verrücktheiten der deutschen Sprache erklären zu lassen.

Ich finde Sinas Fragen wirklich spannend, drum hier ein paar Auszüge:

- Was bedeutet eigentlich das "ja" in einem Satz wie "Ich habe ja ..."
- Wann sagt man "jedoch" und wann "doch"?
- Gibt es "Ich habe gesollt?"
- Was ist der Unterschied zwischen "überhaupt" und "gar"?
- Was heisst "zwar"?

Den gestrigen Abend beendeten wir dann gemütlich auf der Couch, wo wir uns gegenseitig Mark Twains herrlichen Artikel über die schreckliche deutsche Sprache vorgelesen und dabei Tränen gelacht haben:

Es gibt ganz gewiss keine andere Sprache, die so unordentlich und systemlos daherkommt und dermaßen jedem Zugriff entschlüpft. Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht, blättert man um und liest: „Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen.“ Man überfliegt die Liste und stellt fest, dass es mehr Ausnahmen als Beispiele für diese Regel gibt. Also springt man abermals über Bord, um nach einem neuen Ararat zu suchen, und was man findet, ist neuer Treibsand. 


*Name von der Redaktion geändert, weil S. beim Lesen so komisch klingt und im Genitiv unaussprechlich wird.

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